Be a Cavewoman!
Der erste Tag begann früh im
kleinen Örtchen Takaka am Goldenbay an der Nordspitze der Südinsel Neuseelands.
Ich lernte bei meinem morgendlichen Kaffee Eva und Paul kennen - Mama + Sohn (6
Jahre), die mich glatt in ihren Tagesplan einspannten. Früh ging es los zu den
Waikoropupu Springs, die kristall-klarste Wasserquelle, die es wohl auf der
Erde gibt. Es ist der Ursprung des Lebens, der Kreislauf der Natur und es war
wirklich ein heiliger Ort, den man stets bewahren sollte. Hier schien die Welt
noch in Ordnung du alles funktionierte. Laut Beschreibung repäsentiert die Waikoropupu-
Quelle das Lebensblut von Mutter Erde und die Tränen des Himmelsvaters.
Begeistert fuhren wir weiter und
suchten das Abel-Tasmin-Memorial. Der Abel Tasmin ist der bekannteste
Nationalpark der Südinsel mit einem tollen Beach- Coast-Track, den man in 3-4
Tagen absolvieren kann. Wobei allerdings auch Wassertaxis fahren und einen nach
einer Tageswanderung abholen und zurück zum Ausgang bringen. Täglich passieren
im Sommer 1000 Menschen diesen Track. Ich sag ja, berühmt.
Zurück im Hostel stärkte ich mich
kurz und schnappte mir dann eines der freien Fahrräder und ging alleine auf
Tour. Mein Ziel war die Rawhiti-Cave, eine große, wenig erschlossene
Tropfsteinhöhle. Auf der Karte schien der Weg nicht weit zum Eingang, doch zog
es mich ca. 8-10km durch die Landschaft. Schließlich kam ich noch nach kurzem
Fußmarsch zum Eingang des Tracks, welcher sich nochmal 2.2km bergauf durch die
Wildnis zog. Ich wollte der Zeitvorgabe (1h) erst nicht glauben, denn
normalerweise laufe ich 2.2 km in 25min, doch hatte ich einige Male wirklich zu
klettern und es ging stets über Stock und Stein.
Nach 45min, völlig nass
geschwitzt und etwas erschöpft, kam ich endlich an meinem Ziel an und alles war
innerhalb von Sekunden vergessen. Eine unglaublich riesige Höhle, in der Wasser
von oben an Steinen herunter tropfte lag direkt vor mir. Es war kühl und
angenehm in der Höhle und man konnte die Wassertopfen auf die Steine fallen
hören. Es war mystisch.
Den Rückweg flog ich förmlich
herab und schnell konnte ich mein Fahrrad schnappen, denn nach mehreren Stunden
Rad- und Wandertour überkam mich ein riesiger Hunger und ein leichtes
Schwächegefühl. Ich hatte nur Wasser dabei, da ich nicht auf eine
Aktiv-Wandertour vorbereitet war. Doch Mutter Natur war mit mir und ich fand
einige Obstbäume am Straßenrand. Saftig-frische Pflaumen und süße Nashi- Birnen
hingen zahlreich am Baum.
Da ich komplett alleine war, kletterte ich über den
Zaun, auf den Baum und erntete mir drei große, frische lila Pflaumen und zwei
weiche Nashi-Birnen. Es war wie in Kindertagen im Garten und GOTT war das ein
Genuss! In diesem Moment nahm ich auch mein vom Baum aufgeschrammtes, blutendes
Knie in Kauf. Ich genoss anschließend den Rückweg mit meinem Quietsche-Rad ins
Hostel.
Mutter Natur und der liebe
Wettergott sind mir und ich habe noch viel vor!
Cheer´s
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