Universität und Studienorganisation
Meine erste Uni- Woche ist nun
fast um und ich habe viel zu berichten. Die folgenden Informationen können für
alle internationalen Studenten von wichtiger Bedeutung sein.
Studienleistungen
Ein australisches Vollzeitstudium
umfasst 40 CP (Credit Points), das sind 4 Kurse a´10CP. Das Studentenvisum
verlangt, dass wir Studenten 80% des Workloads schaffen und damit ein
reduziertes Vollzeitstudium ablegen. Das bedeutet, dass wir nur 3 von max. 5
Kursen belegen müssen. Soweit so gut, für manche können aber auch 3 Kurse nicht
ausreichen. Das ist genau dann, wenn du dir dein Auslandssemester komplett
anrechnen lassen möchtest. Es ist so, dass 10 australische CP nur 7,5 ECTS
(European Credit Transfer System) entsprechen. Damit würden 3 Kurse nicht einem
deutschen/europäischen Vollzeitstudium entsprechen und es müssen 4 Kurse belegt
werden. Da ich mir nur einzelne Kurse anrechnen lasse und auch der Studienstiftung
3 Kurse ausreichen, studiere ich die „abgespeckte Version“.
Kursleistungen und Assessment
Die meisten Kurse bestehen aus
einer Vorlesung und einem Tutorium. Manche teilen die Studienleistungen auf und
integrieren Labortermine, Workshops o.ä. in ihren Semesterplan. Daher kann es
sein, dass einige Veranstaltungen nur in bestimmten Wochen stattfinden.
Zum Beispiel belege ich den Kurs „Sport
& Excercise Nutrition“. Dieser ist aufgeteilt in eine Vorlesung (jede
Woche), 4x Labortermine und 9x Tutorium.
Die Anzahl der Studenten pro
Tutorium beträgt höchstens 25, wobei aber dafür gesorgt wird, dass jeder
Teilnehmer des Kurses einen Platz erhält. Es ist nicht so wie in Deutschland: „Pech
gehabt, musst du nächstes Semester belegen!“, sondern es werden genügend Kurse
eröffnet.
Die Kursleistungen sind sehr
verschieden. Es gibt meist ein Endexamen (120min), sowie mehrere Leistungen,
die während des Semesters erbracht, abgegeben und benotet werden müssen. Die
Endnote setzt sich dann aus den endsprechenden Teilnoten zusammen. Die
Professoren achten sehr auf eine gute Vor- und Nachbereitung und es müssen jede
Menge Texte gelesen werden. Sie verlangen, dass die Studenten selbst nach aktuellen
Journalen recherchieren, sie mit einbeziehen und nicht nur die vorgegeben Texte
nutzen. Manchmal müssen wöchentlich Hausarbeiten abgegeben werden. Es gibt
schon ab Beginn der Vorlesungszeit einen Terminplan und alle Studenten können
sich auf Examen, Präsentationen, Berichte und Abgabetermine vorbereiten.
Für internationale Studenten
werden viele zusätzliche Hilfen angeboten. Die akademische Sprachentwicklung
steht eigentlich fast an erster Stelle. Jede Woche können Veranstaltungen zu
akademischen Schreiben, Recherchieren, Studieren u.v.m. besucht werden. Es ist
auch möglich die „English-Buddys“ zu nutzen. Hier treffen sich muttersprachlich
Studierende in kleinen Gruppen mit ausländischen Studenten, um ihnen bei
jeglichen Aufgaben und Problemen zu helfen.
Ein sehr wichtiges Thema ist das
richtige Zitieren. Plagiate werden sehr streng gehandhabt und es kann zum
Ausschluss aus dem Kurs und sogar einer Anzeige führen. Zum richtigen Umgang
mit Literatur werden ebenfalls viele Informations- und Lehrveranstaltungen
neben den Fachkursen angeboten.
Mir gefällt es hier an der Uni
sehr. Die Kurse sind strikt durchorganisiert und jeder Professor, Tutor oder
Lehrkörper weiß genau über seinen Kurs, Zeiten und Termine bescheid. Es gibt an
jeder Ecke Hilfe und bei Problemen haben die Tutoren immer ein offenes Ohr.
Der Uni- Campus
Die Griffith Universität besteht
aus vier Campen, drei befinden sich direkt in Brisbane, einer an der Gold Coast
(ca. 30km entfernt). Der Gold Coast Campus selber ist leicht mit dem Bus zu
erreichen. Man fährt ca. 20min mit dem Bus von Surfers Paradise (Zentrum am
Meer). Auf dem Campus befinden sich neben den ganzen universitären Einrichtungen
und Gebäuden eine Uni-Bar, eine kleine Cafeteria, mehrere Coffee-Shops, das
Uni-Fitnessstudio und einige kleine Geschäfte. Bücher, PC-Zubehör und jegliche
Kleinigkeiten sind hier erhältlich. Leider gibt es keine Mensa und die
Versorgung mit Nahrungsmitteln ist sehr umständlich. Das Essensangebot in der
Cafeteria ist stark überteuert und beschränkt sich auf Fast Food, Sandwiches
und Fertiggerichte. Leider gibt es auch keinen Supermarkt in der Nähe. Ich
studiere Ernährungswissenschaften an einer großen, modernen Universität,
bezahle hohe Studiengebühren und dann so etwas. Wer sich also gesund und
preiswert versorgen möchte, sollte sich selbst mit Tupperdosen eindecken.
Lern- und Arbeitsatmosphäre
Auf dem Campus gibt es überall Möglichkeiten
sich in eine ruhige Ecke zu setzen. Liegen, Stühle und Tische unter Schirmen
sind zahlreich zu finden. Auch können „Grouprooms“ genutzt werden. Auf dem
kompletten Campus gibt es freien Internetzugang und auch viele Möglichkeiten an
PC-Plätzen zu arbeiten. Eine Kritik hab ich leider an den hohen Kopier- und
Druckkosten. Für eine Kopie bezahlt man zwischen 10-30cents. Ich muss mir noch
eine Druckstrategie überlegen!
Nun ran an die Arbeit! Ich bin
gespannt, offen und motiviert!
See you!