[…] PADDLE PADDLE PADDLE! DON´T STOP TO PADDLE
WHEN THE WAVE IS COMING!
Ich sah eine 2 Meter hohe Welle
auf mich zurasen, der Bug unseres Kajak stieg nach oben, ich sah nur noch, wie
die Welle brach und uns voll erwischte. Mein Oberkörper wurde nachhinten
geschleudert und ich verlor kurz die Orientierung. Es riss mir das Paddel aus
der linken Hand.
PADDLE PADDLE, GIRLS! YEAAAHHHH!
Ich griff mein Paddel wieder mit
beiden Händen, da kam die nächste Welle. Diesmal riss es mich fast aus dem
Boot.
DON´T STOP GIRLS! THAT SHOULD BE THE LAST WAVE!
Ich versuchte mit voller Kraft zu
paddeln um über die Welle zu kommen, bevor sie wieder brach. Zwecklos. Es traf
uns wieder und in meinem Kopf rief ich selber nur noch: PADDELN! […]
Doch fangen wir ganz vorne an.
Die letzten drei Tage waren wir
am Byron Bay. Organisiert wurde dieser Trip von Extreme Adventures und wurde für
alle internationalen Studenten der Griffith University ausgerichtet.
Früh am Morgen wurden ca. 100-120
Studenten von zwei großen Reisebussen abgeholt und es ging zuerst zum Currumbin
Wildlife Sanctuary. Dort konnten wir die ersten Begegnungen mit Kängurus,
Koalas und Krokodilen machen.
Nach einem Mittagslunch ging es mit dem Bus zum
Byron Bay und wir nahmen eine Wanderung zu den „Lighthouses“ auf uns. Es ging
über kleine Wanderwege hoch auf ein Kliff, direkt am Meer. Wir hatten
traumhaftes Wetter und die Aussicht war unglaublich. Weißer Strand, blaues Meer
und eine unglaubliche Natur.
Nach einem langen Strandspaziergang zurück durften
wir in das kleine Hostel einchecken. Es war recht nett und wir durften die
Zimmer beliebig belegen. Allerdings waren die Zimmer sehr „feucht“, so, dass
auch all unsere Sachen irgendwann klamm waren. Hungrig ging es am Abend in
einen Club, in dem wir ein tolles Abendessen erhielten und anschließend ausgiebig
feiern und tanzen konnten.
Der zweite Tag begann früh
morgens mit einer Surfstunde. Das Wetter war schlecht und es regnete. Warum friere
ich auch immer so schnell? Aber es war aufjedenfall wesentlich schwieriger auf
einem Surfboard zu stehen, als ich dachte. Die Wellen haben sehr viel Kraft und
Wucht und es riss mich einige Male so richtig vom Board. Nach einigen Versuchen
ging es zwar immer besser, doch es kostete Kraft. Einige Mädels beendete daher
einige Minuten vorher das Surfen und wir ließen uns etwas von der Sonne wärmen.
Am Nachmittag erkundete ich mit
ein paar Mädels das kleine Dörfchen, welches sehr hübsch anzusehen war. Kaffee
trinken, shoppen und durch die Läden bummeln, da verflog die Zeit förmlich.
Am Abend gab es ein australisches
BBQ und anschließend ging es in einen sehr guten Club tanzen.
Nach der zweiten kurzen Nacht
hingen wir schon etwas in den Seilen, doch das aufregendste sollte noch kommen.
Ahnungslos machten wir uns auf den Weg zum Seakajaking (Kajakfahren auf dem
Meer). Ich dachte es sei eine nette Kajaktour, auf der wir einige Delphine
sehen können, doch alles kam anders. Das Wetter schlug um, als wir eine kurze
Einführung bekamen und es kam ein Unwetter auf. Am Strand schlugen die Wellen
auf den Strand, es regnete und der Wind fegte über uns hinweg.
Ich bin ehrlich, dass ich meine
Freundin zweimal fragte, ob wir wirklich mitmachen wollen. Sie war ebenso
unsicher, aber wir wollten es versuchen. Immer zwei Studenten saßen in einem
leichten Plastikkajak. Ein Guard schob uns in das Wasser und zwei weitere
warteten an der „Zone“ auf uns. Das war kurz vor der Stelle, an der die
inzwischen ca. 2 Meter hohen Wellen brachen und ihre volle Kraft entfalteten. Sie
zählten bis drei und schoben uns in die erste kommende Welle […]
[… ]Ich hörte meine Freundin
hinter mir schreien: I think we have it!
Mir fehlten die Worte und
irgendwie hatte ich Angst. Als mir klar wurde, dass wir gerade auf das offene
Meer in einem kleinen Plastikkajak fahren, wurde mir übel. Doch es gab kein
zurück. Eigentlich wollten wir Ausschau nach Delphinen halten, doch wir hatten
damit zu tun unser Kajak immer senkrecht zu den Wellen zu halten, damit wir
nicht umkippten. Einmal sahen wir zwei Delphinflossen, das war es leider. Meine
Freundin wurde schnell seekrank, so, dass sie nicht weiter paddeln konnte. Ich
rief einen der Guards und wir tauschten die Bootspartner. Nun ging die Fahrt
mit einer Norwegerin weiter.
Ich war froh, als wir den Rückweg
antritten und auf den Wellen zum Strand „surften“. Zur Belohnung erhielten wir nach zwei Stunden
„extreme adventure“ Kaffee, Kakao, Tee und Kekse. Ich war noch nie so froh über
ein warmes Getränk.
Don´t worry! Wir haben es
überlebt!
Kaum im Hostel zurück hieß es
Sachen schnappen und in den Bus steigen. Es dauerte keine 5 Minuten nach
Abfahrt und mir fielen die Augen zu. Kurz vor Ankunft wachte ich wieder auf. Es
war inzwischen 18 Uhr.
Ich muss sagen, dass mich die
letzten drei Tage einige Male an meine Grenzen gebracht haben. Dazu lernte ich
tolle Leute kennen und wir hatten immer sehr viel Spaß! Ich kann jedem nur sehr
ans Herz legen an diesem Ausflug teilzunehmen. Es lohnt sich. Besonders, weil
man viele neue Freunde dazu gewinnt und einen ersten Einblick in die unglaublichen
Möglichkeiten bekommt, die Australien zu bieten hat!
See you!
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