Donnerstag, 25. Juli 2013

Studieren in Australien



Universität und Studienorganisation

Meine erste Uni- Woche ist nun fast um und ich habe viel zu berichten. Die folgenden Informationen können für alle internationalen Studenten von wichtiger Bedeutung sein.


Studienleistungen

Ein australisches Vollzeitstudium umfasst 40 CP (Credit Points), das sind 4 Kurse a´10CP. Das Studentenvisum verlangt, dass wir Studenten 80% des Workloads schaffen und damit ein reduziertes Vollzeitstudium ablegen. Das bedeutet, dass wir nur 3 von max. 5 Kursen belegen müssen. Soweit so gut, für manche können aber auch 3 Kurse nicht ausreichen. Das ist genau dann, wenn du dir dein Auslandssemester komplett anrechnen lassen möchtest. Es ist so, dass 10 australische CP nur 7,5 ECTS (European Credit Transfer System) entsprechen. Damit würden 3 Kurse nicht einem deutschen/europäischen Vollzeitstudium entsprechen und es müssen 4 Kurse belegt werden. Da ich mir nur einzelne Kurse anrechnen lasse und auch der Studienstiftung 3 Kurse ausreichen, studiere ich die „abgespeckte Version“.

Kursleistungen und Assessment

Die meisten Kurse bestehen aus einer Vorlesung und einem Tutorium. Manche teilen die Studienleistungen auf und integrieren Labortermine, Workshops o.ä. in ihren Semesterplan. Daher kann es sein, dass einige Veranstaltungen nur in bestimmten Wochen stattfinden.
Zum Beispiel belege ich den Kurs „Sport & Excercise Nutrition“. Dieser ist aufgeteilt in eine Vorlesung (jede Woche), 4x Labortermine und 9x Tutorium. 

Die Anzahl der Studenten pro Tutorium beträgt höchstens 25, wobei aber dafür gesorgt wird, dass jeder Teilnehmer des Kurses einen Platz erhält. Es ist nicht so wie in Deutschland: „Pech gehabt, musst du nächstes Semester belegen!“, sondern es werden genügend Kurse eröffnet.

Die Kursleistungen sind sehr verschieden. Es gibt meist ein Endexamen (120min), sowie mehrere Leistungen, die während des Semesters erbracht, abgegeben und benotet werden müssen. Die Endnote setzt sich dann aus den endsprechenden Teilnoten zusammen. Die Professoren achten sehr auf eine gute Vor- und Nachbereitung und es müssen jede Menge Texte gelesen werden. Sie verlangen, dass die Studenten selbst nach aktuellen Journalen recherchieren, sie mit einbeziehen und nicht nur die vorgegeben Texte nutzen. Manchmal müssen wöchentlich Hausarbeiten abgegeben werden. Es gibt schon ab Beginn der Vorlesungszeit einen Terminplan und alle Studenten können sich auf Examen, Präsentationen, Berichte und Abgabetermine vorbereiten.

Für internationale Studenten werden viele zusätzliche Hilfen angeboten. Die akademische Sprachentwicklung steht eigentlich fast an erster Stelle. Jede Woche können Veranstaltungen zu akademischen Schreiben, Recherchieren, Studieren u.v.m. besucht werden. Es ist auch möglich die „English-Buddys“ zu nutzen. Hier treffen sich muttersprachlich Studierende in kleinen Gruppen mit ausländischen Studenten, um ihnen bei jeglichen Aufgaben und Problemen zu helfen.

Ein sehr wichtiges Thema ist das richtige Zitieren. Plagiate werden sehr streng gehandhabt und es kann zum Ausschluss aus dem Kurs und sogar einer Anzeige führen. Zum richtigen Umgang mit Literatur werden ebenfalls viele Informations- und Lehrveranstaltungen neben den Fachkursen angeboten. 

Mir gefällt es hier an der Uni sehr. Die Kurse sind strikt durchorganisiert und jeder Professor, Tutor oder Lehrkörper weiß genau über seinen Kurs, Zeiten und Termine bescheid. Es gibt an jeder Ecke Hilfe und bei Problemen haben die Tutoren immer ein offenes Ohr.

Der Uni- Campus

Die Griffith Universität besteht aus vier Campen, drei befinden sich direkt in Brisbane, einer an der Gold Coast (ca. 30km entfernt). Der Gold Coast Campus selber ist leicht mit dem Bus zu erreichen. Man fährt ca. 20min mit dem Bus von Surfers Paradise (Zentrum am Meer). Auf dem Campus befinden sich neben den ganzen universitären Einrichtungen und Gebäuden eine Uni-Bar, eine kleine Cafeteria, mehrere Coffee-Shops, das Uni-Fitnessstudio und einige kleine Geschäfte. Bücher, PC-Zubehör und jegliche Kleinigkeiten sind hier erhältlich. Leider gibt es keine Mensa und die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist sehr umständlich. Das Essensangebot in der Cafeteria ist stark überteuert und beschränkt sich auf Fast Food, Sandwiches und Fertiggerichte. Leider gibt es auch keinen Supermarkt in der Nähe. Ich studiere Ernährungswissenschaften an einer großen, modernen Universität, bezahle hohe Studiengebühren und dann so etwas. Wer sich also gesund und preiswert versorgen möchte, sollte sich selbst mit Tupperdosen eindecken. 

Lern- und Arbeitsatmosphäre

Auf dem Campus gibt es überall Möglichkeiten sich in eine ruhige Ecke zu setzen. Liegen, Stühle und Tische unter Schirmen sind zahlreich zu finden. Auch können „Grouprooms“ genutzt werden. Auf dem kompletten Campus gibt es freien Internetzugang und auch viele Möglichkeiten an PC-Plätzen zu arbeiten. Eine Kritik hab ich leider an den hohen Kopier- und Druckkosten. Für eine Kopie bezahlt man zwischen 10-30cents. Ich muss mir noch eine Druckstrategie überlegen!

Nun ran an die Arbeit! Ich bin gespannt, offen und motiviert!
See you!

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