Donnerstag, 13. Februar 2014

Abschlussbericht Neuseeland: Ich bin gewachsen!






Ich habe lange überlegt unter welche Überschrift ich meinen Abschlussbericht zu Neuseeland stelle. Es gibt so viel was mich begeistert hat. Ich habe so viel gelernt, unglaublich tolle Menschen getroffen, Naturwunder haben mir den Atem geraubt, die Tierwelt hatte stets ein Auge auf mich und das Wetter drehte und windete wie es wollte. Hinzu kommt, dass ich einige Male über dicke Felsen klettern musste, wörtlich und bildlich. Aber eins habe ich nie vergessen: Mein Lachen und Spaß zu haben. Ich bin sprichwörtlich gewachsen, an Erfahrung!



Aber beginnen wir meine Zusammenfassung von vorne. Meine ersten zwei Wochen in Auckland verliefen ja alles andere als gut. 6 Tage mit 39.5°C Fieber und Seitenstrangangina, drei Arztbesuche, Antibiotika und strenger Bettruhe. Ich konnte keine 100m am Stück gehen. Ja, so kann ein Abenteuer auch beginnen. Aber dank einer netten Unterkunft, die meinen Aufenthalt unproblematisch verlängerten und netten Menschen, die sich stets um meine Gesundheit sorgten, päppelte ich mich langsam wieder auf, sodass ich meine Reise auf die Südinsel wie geplant fortsetzte. 
 


Die Region um Queenstown, die Ruhe und Natur gab meiner Genesung einen Schub. Ich war viel spazieren und schöpfte schnell wieder Kraft. Es folgten unglaublich tolle Tage in Milford Sounds, Lake Wanaka, Mt. Cook und Lake Tekapo. Highlight war meine 4h- Mountainbike Tour in Wanaka und die Sonnenuntergangs- Wanderung auf den Mt. Stephens am Lake Tekapo mit anschließender Nachtwanderung. Sterne, klarer Himmel und Vollmond über einem riesigen, flachen See, an dem riesige Berge hochragen. Das war ein Schauspiel.




 
In Christchurch fiel ich in ein Kulturloch. Trotz einer super netten Privatunterkunft bei einer netten Familie, überkam mich ein kalter Schauer als ich an einem Freitag- Abend 19:00 Uhr vollkommen alleine durch eine leere Stadt lief, die noch immer halb verschüttet ist. Das Erdbeben von 2011 hat deutlich seine Spuren hinterlassen. Mein Plan war eigentlich mehr als eine Woche zu bleiben, doch ich plante schnell um. Auch hier hatte ich Glück, denn meine Vermieter verrechneten mir die komplette Summe und ich bekam all mein Geld zurück, für die Tage, die ich nicht geblieben bin.

Dann der Schock. Ich konnte schon seit einigen Tagen kein Geld mehr von meiner Visa-Card abholen und erfuhr, dass die DKB sie aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt hatte. Es kostete mich viele Nerven, Geduld und Telefonkosten, doch geklärt werden konnte nichts. Einmal konnte ich nochmal Geld abholen, weil der nette Mitarbeiter sie nochmal für 15min freischalten konnte – Das wars! Aber was sollte ich machen – ich hatte meinen Plan und war zu mindest erstmal „flüssig“.
 

Meine Reise ging also weiter, ich hatte schließlich noch zwei Wochen. Ich stieg in den Transalpin-Zug, der berühmt für seine Panorama- Aussicht durch das Gebirge ist. Ich hielt auf der Hälfte der Strecke, in Arthurs Pass. Hier traf ich auf zwei Mädels, die mich auf meinem weiteren Weg begleiten sollten. Wir zogen gemeinsam durch die Wälder und Berge und fuhren auch gemeinsam nach Greymouth an der Westküste weiter. Kein besonders schöner Ort, aber danke unglaublich toller Begleitung hatte ich auch hier meinen Spaß. Weiter nach Nelson im Norden, wo ich mit Renee am Abend die Bars abklapperte, fuhr ich am Morgen zum Golden Bay. Ungeplant nahmen mich eine liebe Mama + Sohn unter ihre Fittiche und nahmen mich auf Tagestour mit. 

 
Wie es manchmal läuft, lernte ich dann Tom kennen. Britischer Lehrer auf Weltreise, fit und nicht auf der Strecke geblieben. Wir beiden Abenteuer und Sport-Freaks schlossen uns im Abel Tasmin zusammen. Wandern, Klettern, Seelöwen-Jagd und natürlich die Tages-Kajaking-Tour. (Siehe Blogposts!). Er nahm mich mit zurück nach Nelson, wo sich leider unsere Wege trennten. 





Von Nelson ging es nach Picton und Anakiwa. Etwas erschöpft von den letzten Tagen, kam Rebecca ins Spiel. Eine junge Frau aus Irland. Sie plante am folgenden Tag mit einem Australier einen Teil des Queen-Charlotte-Tracks zu laufen. 28km, 6 Stunden und davon 3 im Regen, zog es uns gemeinsam durch die Malborough Sounds. Grenzerfahrung!

 


Das Wetter blieb leider schlecht, was mich in meinem folgenden Ort Kaikoura aber nicht vom Wandern und der Suche nach Abenteuern abhielt. Wind, Sturm und Regen begleiteten mich auf der Suche nach der Seehund-Kolonie und Albatrossen.

 Zurück nach Christchurch fuhr ich mit dem Bus gemeinsam mit Nadja, einem jungem Mädel, die ebenfalls nicht alleine rumhängen wollte. 

In Christchurch war ich in einem 8-bed-dorm untergebracht. Ich hatte NIE schlechte Erfahrungen mit den YHA- Hostels in Neuseeland, aber dieses Hostel (nicht von der YHA- Kette) übertraf alles. Dreck, Haare und Müll – mehr sag ich jetzt nicht. Zudem kostete es mich ganze 4 Stunden um meine neue Visa-Karte, die ganze 3 Wochen nach Neuseeland brauchte, abzuholen. Nun ja, es läuft nie immer alles so, wie man es plant!

Alles in allem waren die 5 Wochen eine unglaubliche Bereicherung an allen Ecken und Enden. Wie ich am Anfang schon schrieb, hat mich dieses Abenteuer besonders sozial bereichert und ich habe gelernt, dass man offen, freundlich und lächelnd mit offenen Augen durch das Leben laufen sollte. Man kann auf so tolle Menschen treffen und ich bin dankbar für diese Erfahrungen.


Fazit: Alles was du gibst, kommt irgendwann zu dir zurück! Danke!

Cheer´s

1 Kommentar:

  1. Liebe Anni,

    deine Berichte über die Erlebnisse und Eindrücke deiner Neuseelandreise haben uns sicherlich nur einen kleinen Einblick in dein Abendteuer gewährt. Doch sind wir ein bisschen dabei gewesen und haben, ohne Neuseeland je betreten zu haben, eine kleine Zeit dort mit dir verbringen dürfen.
    Alle Hürden, die du genommen hast, werden dich im Leben weiter bringen, wachse hoch hinaus!
    Ein bisschen dürfen wir stolz auf dich sein,weil du alles so gut gemeistert hast!!!
    Wir wünschen Dir nun wieder in Australien eine tolle Zeit und sind immer für dich da!
    Liebste Grüße der Heimat senden dir herzlichst
    Deine Mama :-) und Co.

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