Sonntag, 25. August 2013

Der Kampf gegen Heimweh

"Was auch das los des Lebens sei!"

Nun bin ich schon mehr als 6 Wochen in Australien, in der Uni stehen die ersten Zwischenprüfungen und Abgabetermine an und ich habe mich an den ruhigen australischen Alltag gewöhnt. Ausschlafen, am Pool entspannen, in der Sonne Kaffee trinken und nebenbei in den Uni-Unterlagen blättern. Es ist so anders als in Deutschland und ich weiß nicht ob ich den deutschen Stress vermissen soll oder nicht. Ich verliere hier das Gefühl für Zeit, Minuten, Stunden, Tage und Wochen. Eine Woche scheint so kurz, man scheint kaum etwas zu schaffen und doch hat man das Gefühl, dass alles langsamer geht. Widersprüchlich irgendwie. 

In Zeiten, wenn alles ruhig scheint, denke ich viel an meine Familie. Heimweh ist ein schreckliches Gefühl, dabei vermisse ich nicht unbedingt mein Heim, sondern die Menschen, die darin leben. Ich bin da zuhause, wo die Menschen sind, die ich liebe.Ich wünsche mir täglich, dass sie bei mir wären.
Mir hilft zu wissen, dass es ihnen gut geht und dass sie stolz auf mich sind.

Hier in Australien scheint es keine Probleme zu geben. Die Menschen sind viel zufriedener, ob das an der vielen Sonne liegt? Kinder schreien nicht im Bus, Mütter und Väter spielen mit den Kids auf Spielplätzen. Ich habe noch keinen öffentlichen Streit auf der Straße wahrgenommen, sogar die Kassierer sind nett, begrüßen und verabschieden mich freundlich. 

Generell leben die Australier anders. Sie stehen früh auf, gehen früh ins Bett, Abendessen gibt es hier schon gegen 18Uhr. Sie laufen mit Flip Flops und Tank-Top durch die Stadt, mit Hut und kurzer Hose, dazu eine Sonnenbrille. "Hey Sweety, where are you going?" sagte letztens der Busfahrer zu mir. No problem, all right! - das sind die Aussies.



Nun sind meine Reisen für dieses Jahr auch schon geplant. Es geht nächste Woche nach Noosa und im September von Cains mit einem Van nach Brisbane entlang der Ostküste. Im Dezember ruft die Route von Brisbane nach Sydney und dann wartet Neuseeland auf mich. 


Ich werde berichten!
See ya!


Samstag, 17. August 2013

Reisen in Australien


Wie plane ich eine Reise in Australien? Nachdem wir uns hier alle eingelebt haben, der Unialltag einkehrt ist und wir wissen in welchen Wochen wir unsere „Exams“ schreiben und „Assigments“ abzugeben haben, geht es ans Planen für jegliche Reisen. Ich möchte an dieser Stelle Tipps und Tricks aus erster Hand geben! 






1. Reisebegleitung suchen!
Warum alleine reisen? Erstens macht es viel mehr Spaß, wenn man seine Erlebnisse teilen kann und zweitens lassen sich viele Kosten teilen. Zum Beispiel möchte ich mit drei anderen Mädels nach Cains fliegen und dort die Gegend mit einem Caravan erkunden. Das ist natürlich preiswert, da wir uns nicht in Hostels einmieten müssen und der Caravan-Preis durch vier geteiilt werden kann. Natürlich, Luxus ist anders, aber wir sind ja hier um Australien zu erLEBEN und nicht im Hotel am Pool zu liegen. Ich habe hier schon den Minimalismus lieben gelernt. 


2.Reisezeit
Ausschlaggebender Punkt aus zwei Gründen: Erstens Ferien, das heißt: Flüge, Hostels, Hotels, alles ist teuer! Wir hatten Probleme beim Hostel buchen in Sydney über Silvester und Flug buchen in „The Mid- Semester- Break“. Hier heißt es: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Frühes Buchen und Sichern von Flügen und Unterkünften erspart einiges an Kosten! Zweiter Punkt ist die Jahreszeit. „Du bist doch in Australien, da ist es immer warm!“ Ne, ne – in Tasmanien und in allen Südregionen Australien (Melbourne, Adelaide) sind bis September noch „nur“ 15-18 °C. Das ist nicht unbedingt kalt, aber wer will schon am Strand unter Palmen liegen und frieren, gegebenenfalls im Regen? Wetter checken ist also angesagt!

3. Unterkünfte und Schlafmöglichkeiten
Die Hostels sind hier in Australien in der Regel immer gut ausgestattet und preisgünstig. Hostels findet man in jedem kleinen Örtchen, allerdings sollte man auch hier die Reisezeit und Preise beachten. Es kann sein, dass alle Zimmer und Betten schon belegt sind! Eine weitere Möglichkeit bieten die angesprochenen Caravans. Die sind kleiner als Wohnwagen, ohne Dusche und WC, haben aber eine kleine Küche inbegriffen. Je nach Größe und Ausstattung können bis zu vier Personen in einem Wagen unterkommen. Es sollte nur darauf Acht gegeben werden wo man sich nachts hinstellt. Es ist eigentlich nicht erlaubt seinen Caravan einfach so irgendwo über Nacht zu parken. Dafür gibt es ausgeschilderte Parkflächen oder Camping-Plätze, die natürlich ebenfalls Kosten veranschlagen.



4. Verpflegung
Meiner Meinung nach kommt man am besten zurecht, wenn man seine eigenen Nahrungsmittel im Supermarkt kauft und selbst im Hostel kocht. Jedes Hostel verfügt über mindestens eine große Gemeinschaftsküche und man kann nebenbei gleich Kontakt zu anderen Reisenden aufnehmen. Auswärts essen ist natürlich auch eine Möglichkeit. Manchmal gibt es Special- Angebote an bestimmten Tagen der Woche. Augen auf im Straßenverkehr!





5. Reiseroute und Aktivitäten
An dieser Stelle ist es wichtig flexibel zu bleiben. Vielleicht gefällt es dir an einem Ort besonders gut und an einem anderen wieder nicht? Zudem planen wir keine langen Fahrten, am Tag nicht mehr als 3 Stunden, so, dass wir früh losfahren und mittags am nächsten Ziel sein können. Das klingt realistisch. Leider gehen geführte Touren und Aktivitäten sehr in die Geldbörse. Hier solltet ihr gucken, was man alleine machen kann und wo wirklich ein Guide notwendig ist. Tourguides gibt’s wie Sand am Meer!

6. Spaß haben und cool bleiben!
Mein wichtigster Punkt, denn vergesst nie: Es kann immer etwas schief gehen! Es kann etwas geklaut, kaputt, verloren gehen, es kann regnen, blitzen, donnern, ihr könnt krank werden – bla bla bla. Aber alles geht vorbei, alles ist lösbar und überall gibt es Hilfe! Nur eins ist wichtig: Australier sind seeeehr hilfsbereit, aber sie helfen nur, wenn sie gefragt werden. Wenn du nichts sagst, denken sie, es sei alles gut! (Dieses Motiv verrieten mir letztens meine australischen Mitbewohner) Es ist die Einstellung in Australien, dass alles gut ist, solange du nichts ansprichst. Hab Spaß, lerne Menschen und Umgebung kennen, sei offen für Neues und du wirst auch an dir neue Seiten kennenlernen!

See you!

Dienstag, 13. August 2013

(wo)anders studieren!



Do you have class today? – No, but I have to study!

Nun lebe ich schon fast 5 Wochen in Australien und ich fühle mich schon wie zuhause. Das Studieren ist hier irgendwie ganz anders als in Deutschland. Dort renne ich von Vorlesung zu Vorlesung, das ganze Semester und muss am Ende 8-10 Prüfungen in 2-3 Wochen abarbeiten. Da heißt es dann: „craming“ in englisch, „vollstopfen“ oder „quetschen“ in deutsch. So viel Wissen wie möglich aneignen, in der Prüfung aufschreiben und dann vergessen. Ich persönlich nenne es „Bulimielernen“. Aber hier, da gibt es wöchentlich Hausaufgaben, Zwischenprüfungen, Kurzreporte und Tests innerhalb des Semesters. Die Termine dafür stehen vom ersten Tag an fest und alle Studenten wissen genau, wann etwas abzugeben ist. „Craming“? Nein- kontinuierliches Lernen! Da mussten wir deutschen Studenten uns ganz schön umstellen. Es heißt zwar: Ich habe ja nur drei Tage pro Woche Uni und nur 3-4 Kurse, aber der Aufwand außerhalb ist wesentlich höher. Es geht hier wirklich um das Studieren, Wissen aneignen, Literatur und wissenschaftliche Berichte lesen.  Am Ende des Semesters gibt es natürlich auch das Endexam, das aber meist nur zu 40-60% in die Endnote eingeht. Das kann Vor- und Nachteile haben. Des Weiteren gibt es hier eine freie „Studyweek“ vor der Prüfungswoche. Die hatte ich in Deutschland nie, da fielen einige Prüfungen noch in die Vorlesungszeit. Die Tutorien richten sich direkt auf die Vorlesungen und Professor und Tutor sprechen sich genau ab, welche Themen besprochen werden. Uns Studenten werden für alle Aufgaben eine Vielzahl von Materialen zur Verfügung gestellt.

Was ich damit sagen will ist, dass mir die Organisationsform der Griffith University sehr zusagt! Es ist strukturiert und übersichtlich. Das Studium ist mit viel Arbeit verbunden, dafür lernen wir wirklich unser Fachgebiet bis ins Detail kennen. Das Lesen und Zitieren aktueller Studien ist hier von großer Bedeutung, weshalb mir hier alles moderner vorkommt. Bücher, nicht älter als 2004 und Studienberichte von 2012! In Deutschland habe ich zum Teil in Bücher von 1990 geblättert, die uns der Prof. empfohlen hatte. 

Es ist toll hier und ich kann nur jedem ans Herz legen ein Auslandssemster zu absolvieren. Die Erfahrungen und Erlebnisse verändern alles! Plötzlich scheinen Sachen wichtig, die vorher unscheinbar waren. Spaß, Freude, Natur, tolle Menschen, das ist wichtig und materielle Dinge rücken in den Hintergrund. Eine Freundin meinte letztens zu mir: „Ich müsste mal shoppen gehen, ich hab keine T-Shirts, aber irgendwie habe ich keine Lust mir was zu kaufen!“ Auch ich wechsle zwischen meinen 6 T-Shirts, drei Hosen und drei Jacken – Minimalismus pur. Dafür sparen wie für unsere Reisen, die sind das Geld wert!

… See you!

Mittwoch, 7. August 2013

Was, du trinkst keinen Alkohol? Niemals?

Try it! Smell it! It´s great, the best thing ever! You have to enjoy it!

Egal wohin ich mich abends hinbegebe, überall fließt der Alkohol! Bier, Wein, Cognac, Limoncello, Wodka, Mixgetränke. Dazu Trinkspiele, Bier-Pon und vieles mehr! Ich brauche das, um locker zu werden und es schmeckt doch so gut!

Sorry, I dont drink any alkohol! Erstaunte Blicke. - Really? Never?
Never! - You tried it? Are you sure?
Yes, for sure! I don´t like it not any longer! - Wow, ok!

 Letztens meinte ein Student, dass er mir nicht geglaubt hätte, dass ich auch ohne Alkohol Spaß haben kann. Spaß - sprich tanzen, lachen, rumalbern!

Und nun für alle: Ich trinke keinen Alkohol (mehr)!
Ich hasse das Gefühl, wenn alles vor meinen Augen verschwimmt, der Alkohol in den Kopf steigt, die Zunge schwer wird. Ich werde meist müde. Den nächsten Tag kann man dann eh immer vergessen.

Aber es geht auch ohne! Viel besser. Kein Hangover, kein Absturz, keine Entschuldigungen für komischen Benehmen. Ich gehöre vielleicht einer anderen Spezies an, die, die gelernt hat auch ohne Alkohol Spaß zu haben! Es ist viel besser!

Unfortunately the most students are unable to have party without any alcohol! Thats a pity. Certainly i am standing for my anti-alcohol-attitude! Everybody can do what he think is good for himself.

Alkohol wird in diesem Zusammenhang mit sooo vielen Krankheiten in Verbindung gebracht, das hier auszuführen, würde wohl den Ramen sprengen! Auch Übergewicht hängt mit Alkoholkonsum zusammen. Alkohol hat 7kcal/g. Zum Vergleich haben Proteine und Fette nur 4kcal/g und Fett 9kcal/g. Eine Flasche Bier hat 200kcal! Alkoholfreies Bier ürbigens nur 100kcal! ;-)

Wahts the resume? You know it: Don´t drink alkohol to be drunken! Enjoy it to have a glass of wine to your meal, thats should be not the problem! Seriously not!

See you!


Freitag, 2. August 2013

Freizeit und die Lust zum Leben



 Hey guy, how are you?

Das ist der von mir meist gehörte Satz hier in Brissie. Die Antwort lautet eigentlich immer „fine“, „ok“ oder „good“, thank you. Die Gegenfrage erfolgt aus Höflichkeit und wird ebenfalls mit einem kurzen „good“ beantwortet. Dazu ein Lächeln auf den Lippen und du gehörst schon dazu. Die Australier leben sehr entspannt und Zeit ist eine sehr variable Größe. 10min können auch eine Stunde bedeuten. Don´t worry, hast du es etwa eilig? Schlechte Laune gibt es hier irgendwie nicht und die Leute laufen stets lächelnd umher. Stößt man im Supermarkt o.ä. aneinander, wird sich freundlich entschuldigt. Warum aufregen, dazu gibt es hier keinen Grund. 

Die Australier trinken sehr viel Alkohol. Oft wurde mir erzählt, dass sie es genießen zu trinken. Party, Tanzen und Musik ist Nebensache. Wichtig sind belustigende Gespräche und dazu viel Bier. Hier in Brisbane sind zwei Irish-Pubs sehr beliebt. Das „Waxys“ und das „Fiddlers“. Im Waxys gibt es jeden Sonntag und Montag ein Steak-spezial. Steak 2$, Pommes 2$, Soße 2$, Salat 2$ - alles 2$! Du kannst so viel bestellen wie du willst. Auch nur 5 große Steaks für 10$ ohne Beilage. Davon würde ich eine Woche satt werden! Die Masse macht es hier und der Pub ist bis zum Anschlag gefüllt.

 
Die Freizeitgestaltung am Tag ist hier genauso entspannt, wie alles andere. Do you go to the beach? – Wer würde das auch nicht nutzen, den ganzen Tag am Strand zu hängen, surfen, sonnen und das Leben genießen? Schließlich hat man das Meer direkt vor der Haustür. Zwischendurch vielleicht noch ins Gym oder einkaufen. Kein Stress!

Das Surfen hat hier einen sehr großen Stellenwert! Zumindest unter den Studenten. Bist du Besitzer eines Surfbrettes und kannst sogar im Meer darauf stehen, bist du cool! :-D Ich sollte das unbedingt üben! Leider ist zur Zeit noch Winter und am Tag ist es so 20°C warm, wenn allerdings die Sonne untergeht (gg. 16:30 Uhr) wird es hier schlagartig kalt!

Es ist hier wirklich anders als in Deutschland, eine andere Mentalität. Es ist schwierig gute Beziehungen zu Einheimischen aufzubauen. Ich kann es irgendwie verstehen, schließlich wissen alle, dass wir nur für einen kurzen Zeitraum hier sind. Gute Freundschaften lassen sich nicht um die halbe Welt halten, daher sind die meisten „Beziehungen“ hier recht oberflächlich, aber stets freundlich, interessiert und hilfreich. 

Die Wochentage verschwimmen hier ebenfalls etwas, da die meisten Studenten nur 3 Tage/Woche in der Uni sein müssen. Ähnlich geht es mir, oft denke ich am Freitag es sei Sonntag.
Nun langsam kehrt hier in Australien der Alltag ein, was ich sehr angenehm finde. Die Uni läuft gut, nächste Woche gehen die Tutorien los und danach werde ich wieder berichten, wie gut ich voran komme!

See you!