Brisbane CBD von der Victoria- Brücke |
Sei doch mal so ein richtiger Touri. Mit Rucksack, Stadtplan, Sonnenbrille, Wasserflasche und natürlich Fotoapparat. Ja, so habe ich heute auf eigene Faust Brisbane erkundet. Gut, dass ich schon vertraut bin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, sodass der Transport kein Problem war. Mit dem Bus fuhr ich also zum Cultural Central, indem eine Menge Museen zu finden sind. Über die Victoria- Brücke ging es in das CBD Brisbanes. Man hatte von dort aus einen tollen Blick auf den Brisbane River, der sich durch die ganz Stadt zieht. Fähren fahren wie Bussen an einzelne Stationen am Flussufer, in die man, wie in einen Zug, einfach ein und aussteigen kann. So erspart man sich schnell mal eine Menge Stadtverkehr.
Weiter ging es in die Innenstadt. Eines der größten Fußgängerzonen, die ich je gesehen habe. Es ist fast mit Frankfurt, London oder anderen großen europäischen Städten vergleichbar. Hochhäuser, Banken, Bürogebäude und Shopping-Centren reihen sich aneinander und es gibt einfach alles! Von klein bis groß, von preiswert bis unglaublich edel und teuer. Einige Shopping- Arkaden waren atemberaubend und glichen einer Gallery.
Brisbane Shopping Arkaden |
An der Central Station von Brisbane befindet sich der "Shrine of Memories" (Schrein der Erinnerungen). Es gibt eine Art Gruft, die man umsonst betreten kann. Dort werden Bilder und Skulpturen gezeigt, die an gefallene Australier aus dem 1. und 2. Weltkrieg erinnern sollen.
Shrine of Memories at Central Station |
Nachdem ich schon recht platte Füße hatte und mich für einen Augenblick auf eine Bank in der überfüllten Fußgängerzone setzte, kam ein sehr alter Mann an mir vorbei und nahm neben mir Platz. Es dauerte nicht eine halbe Minute und wir kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass dieser Mann vor 60 Jahren aus Thüringen nach Australien ausgewandert sei und das mit dem Schiff. Er war ganze 6 Wochen auf See unterwegs und hielt mir einen Vortrag darüber, dass wir jugendlichen doch nicht wüssten wie groß die Welt wirklich sei. Er war nur einmal nach 40 Jahren (nachdem die Mauer fiel) seine Heimat besuchen. Ich musste richtig lachen, denn er konnte noch fließend deutsch sprechen und hatte einen strengen Thüringer- Dialekt mit ein bisschen englischem Akzent. Er erzählte mir über seine Familie und seine Erlebnisse und dass er nun nichts mehr vom Leben zu erwarten habe. Sein Herz wolle nach Deutschland zurück, aber sein Kopf und seine Gedanken spielen nicht mit. Es sei alles anders als früher und ich solle doch mein Leben genieße und mir keine Zeit lassen, denn die habe ich nicht. Es war recht interessant ihm zuzuhören, jedoch war er wirklich in den 60/70ern stehengeblieben. Was soll ich aber einem 83-jährigem Veteran vorhalten.
Naja, Resultat war, dass wir uns nach fast 45min freundlich die Hand schüttelten und uns frohe Weihnachten wünschten. Ich sage nur: DAS IST AUSTRALIEN!
Cheer´s
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